Germany Tour, Jul 2013 - Kirchenzeitung Köln
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Dirigieren mit den Augen
Tipps von “Ausnahmechorleiter” aus Cambridge
Köln. “No mouth information” (keine Informationen mit dem Mund), erinnert Stephen Layton den jungen Mann, der gerade dirigiert. Sofort stellt dieser das geräuschlose Mitsingen zum Ablesen von den Lippen ein und lässt nur noch seine Hände sprechen. Bei einem anderen geht Layton noch einen Schritt weiter. “Ich möchte, dass Sie das Stück einmal nur mit den Augen dirigieren”, sagt er. “Sind sie das stärkste Mittel, das wir zur Kontaktaufnahme mit dem Chor haben.”
Layton leitet den Chor des Trinity College Cambridge, der zu den besten Chören der Welt zählt. Auf ihrer aktuellen Deutschlandreise machten die 35 Studentinnen und Studenten auch in Köln halt, gaben ein Konzert in der Kirche St. Pantaleon und beteiligten sich tags darauf an einer Masterclass an der Hochschule für Musik und Tanz.
Eine Idee von perfekter Musik
Zwei Studenten der Hochschule sowie zwei Kirchenmusiker aus dem Erzbistum (sechs hatten sich beworben) durften dabei den Ausnahmechor dirigieren und bekamen von Stephen Layton Tipps, wie sie ihr Dirigat verbessern können. “Sowohl in Intensität als auch in Qualität dürften die meisten hier so etwas noch nicht erlebt haben”, sagte Erzdiözesanmusikdirektor Richard MAiländer. Er hofft, dass die Teilnehmer “eine Idee von perfekter Musik mitnehmen, die nicht, sondern ist”.
Wo die obere Messlatte liegt
Maximilian Buchberger, Kirchenmusiker in Troisdorf/Sieglar, war begeistert. “Natürlich sind die Bedingungen vor Ort oft andere – da hat man keine Chöre, die auf Augenzwinkern reagieren”, aber es sei gut gewesen zu erleben, wie wenig es eigentlich nur brauche. “Außerdem sind die Ohren mal wieder eingestimmt auf das, was möglich ist, wo die obere Messlatte liegt”, so Buchberger. “Schließlich sind das auch nur Menschen, die hier singen.”
Als Gewinn empfanden auch die rund 50 Kirchenmusiker die Veranstaltung, die aus verschiedenen Regionen des Erzbistums “nur” zum Zuhören und -schauen gekommen waren. “Ich habe zum Beispiel gelernt, wie wichtig die Handhaltung ist”, sagte Chorleiterin und Organistin Christiane Hoffmann. “Es kommt darauf an, den Ton nach oben zu tragen und nicht runterzudrücken.” Den Weg von Engelskirchen an die Musikhochschule hat sie dafür gerne in Kauf genommen. “Layton ist ja wirklich ein Ausnahmechorleiter, da lohnt sich das”, erklärte sie.
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Conducting with the eyes
Pointers from an ‘extraordinary’ Cambridge conductor
Cologne. Stephen Layton reminds the young guest conductor: ‘No mouth information.’ Immediately, he ceases to mouth the words and lets his hands do the talking. With yet another, Layton pushes it one step further: ‘I want you to conduct the piece with your eyes. They are the most powerful tool we have to communicate with the choir.’
Layton conducts the Choir of Trinity College Cambridge that is ranked amongst the best in the world. Currently on tour in Germany, the thirty-five singers visited Cologne and gave a concert in the St Pantaleon church, followed by a masterclass at the ‘Hochschule für Musik und Tanz’.
A presentiment of perfect music
Two students from the ‘Hochschule’ as well as two church musicians from the archdiocese of Cologne (from a total of six applicants) were allowed to conduct the exceptional choir and were given tips from Stephen Layton on how they could improve their technique. ‘Most of the people present here today, are unlikely to have ever witnessed anything as intense and of such high a quality as this’, says the Director of Music from the archdiocese, Richard Mailänder. He hopes, that the participants take away ‘an idea of perfect music, that does not merely want to be, but that is.’
Where the upper benchmark lies
Maximilian Buchberger, church musician from Troisdorf/Sieglar, was enthralled. ‘Obviously, the on-site conditions are normally different, i.e. choirs normally do not react to a mere wink. Nevertheless, it was good to experience how little is necessary. Besides, the ears have been retuned to what is physically possible, to where the upper benchmark lies’, says Buchberger. ‘Ultimately, they are also just human beings, that are singing here today’.
The approximately fifty church musicians from different regions of the archdiocese who had ‘only’ come to see and listen to the masterclass, perceived it as a triumph. ‘I, for instance, have learnt how important the positioning of the hand is’, says Christiane Hoffmann. ‘It comes down to lifting the music up and avoid pushing it down.’ She gladly travelled from Engelskirchen to the ‘Musikhochschule’ for the masterclass. ‘After all, Layton truly is an extraordinary conductor and that makes it really worth it’, she says.
© Alexander Gebhard